Praktisch alle E-Mail-Provider bieten heute Webmail an, also die Möglichkeit, E-Mail-Dienste über einen Webbrowser zu nutzen.
Die Nutzung eines solchen Browser-basierenden Dienstes ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn die E-Mails auf der Server-Infrastruktur des Mail-Providers gelagert werden und man davon ausgeht, dass die Daten beim Provider regelmäßig gesichert und vertraulich behandelt werden.
Um die Vertraulichkeit der Kommunikation zwischen Webbrowser und dem Webserver des Providers sicherzustellen, muss unbedingt SSL benutzt werden. Dies ist in der Adresszeile des Browsers am vorangestellten https:// und an dem angezeigten Schloss zu erkennen (s. Bild unten).
Alle mir bekannten Webmailer bieten mindestens die folgenden Basisfunktionen:
- Senden, Empfangen, Beantworten, Weiterleiten von Nachrichten,
- Felder für Empfänger (An), Kopie und Blindkopie,
- Zufügen von Anhängen (z.B. Fotos oder Dokumente) an ausgehende Mails,
- Anhänge eingehender Mails abspeichern,
- Unformatierte Nachrichten erstellen
- HTML-formatierte Nachrichten erstellen (Schriftarten, -größen, -farben; Fett, kursiv, unterstrichen; ...)
Die Nutzung von Webmail bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Der Zugriff ist mit jedem beliebigen Internet-fähigen Gerät möglich, sei es ein PC, Notebook, Tablet oder Smartphone.
- Es gibt keine Notwendigkeit, ein Mailprogramm auf dem Rechner oder Smartphone zu installieren, da ein beliebiger Browser genügt.
- Damit entfällt auch die Notwendigkeit, sich mit der möglicherweise komplexen Konfiguration eines Mailprogramms zu beschäftigen.
Diese Vorteile relativieren sich allerdings, wenn der Benutzer höhere Anforderungen hat. Dann kommen die Nachteile von Webmail zum Tragen:
- Falls man mehrere Postfächer bei unterschiedlichen Providern unterhält, findet man bei jedem Provider eine andere Benutzeroberfläche vor.
- In diesem Fall muss man alle Postfächer nacheinander mit dem Webbrowser ansteuern, wenn man seine Postfächer auf neu eingegangene Mails überprüfen will.
- Meist versagen Webmailer bei komplexeren Anforderungen wie
- automatisches Sortieren ein- und ausgehender Mails nach verschiedenen Kriterien in dafür speziell angelegte Ordner,
- automatische Beantwortung eingehender Mails (z.B. „Bin erst am 01.04. wieder erreichbar…..“)
- gemeinsame Ablage für Nachrichten mehrerer E-Mail-Konten,
- Zugriff auf bereits heruntergeladene und auf dem Server beim Provider gelöschte Nachrichten,
- Notwendigkeit/Wunsch nach eigenen Datensicherungen auf eigener Hardware.
Die angezeigten Bildschirmfotos zeigen den Zustand von Webbrowser und Webmail-Software zum Zeitpunkt der Erstellung. Und da bei hierbei schnelle Veränderungen völlig normal sind, dürfte ein Bildschirmfoto heute deutlich anders aussehen.